Selbstermächtigung – den Weg des Herzens gehen

Gestern hatte ich Besuch von einer wunderbaren Dame (88 Jahre), welche schon sehr viele Krisen dieser Welt durchlebt hat. Sie erzählte mir, wie sie einige Tage mit ihren drei Geschwistern in Leipzig während des 2. Weltkrieges verschüttet war. Wie sie überlebten … keine Eltern mehr hatten. Wie sie dann in unterschiedlichen Familien auf dem Land untergebracht wurden. Wie groß der Unterschied war zwischen dem Leben in der Stadt Leipzig und dann auf dem Lande. Dann sagte sie auf einmal: „… und wissen Sie, trotz der schlimmsten Zeiten damals gab es immer einen Zusammenhalt zwischen den Menschen. Die da oben hatten immer einen Plan, wie es weitergeht, es gab immer Hoffnung, man gab nicht auf, es gab Wegweiser und Stützen. Heute weist von denen keiner den Weg, einer geht nach rechts einer nach links … alle streiten und jedem geht es nur um Macht und Geld. Die dümmsten Gockel werden zum Wegweisen herangezogen. Aber ich werd’s nicht mehr ändern.“ Puh, das saß. In mir arbeitet es seitdem. Ja, das Leben da draußen, wie wir es kennen, ein Leben mit Sicherungsnetz und doppeltem Boden, gibt es nicht (mehr). Umso wichtiger ist es, den sicheren Anker in einem selbst zu finden, sich der eigenen, inneren Führung bewusst zu sein, ihr zu vertrauen, sich selbst zu vertrauen, auf leiseste Töne in einem zu achten. Wer an etwas Höheres glaubt – nennen wir es Gott oder höhere Kraft oder Universum -, kann sich bei all dem, was da draußen in der Welt passiert, fragen: Wie bekomme ich eine Balance in mir und meinem Leben? Was würde mein Glaube mir sagen, wie und was ich Gutes für mich und andere um mich herumtun kann? Wie kann ich für mich mein bestes ICH sein, dass sich selbst fühlt und für sich entscheidet? Ich kann vieles tun. Zuallererst schauen, dass es mir gut geht, dass ich in der Selbstermächtigung und Eigenverantwortung bin und bleibe. Wenn ich mich meiner inneren Führung hingebe, kann ich damit völlig neue Möglichkeiten erfahren, neue Wege entdecken, welche oft erst hinter Kurven, hinter einer Anhöhe (Krise) auftauchen. Wege und Möglichkeiten, welche ich vorher nicht einmal erahnen konnte. Ein Weg, den viele gehen, muss, wie es die Geschichte so oft zeigt, deswegen nicht der richtige sein.
Leute, es ruckelt gerade gewaltig auf dieser Erde und in dieser Welt, in unser aller Welt, egal an welchem Punkt wir stehen. Es ruckelt immer, wenn sich etwas neu sortiert. Ein jeder für sich selbst sollte nun entscheiden, wie es besser, gesünder, echter, authentischer, friedlicher, gütiger, menschlicher, sozialer, emphatischer, achtsamer, fairer, nachhaltiger, natürlicher, erdverbundener, herzlicher, berührungsvoller, schöner und liebevoller sein kann. Was macht noch Sinn? Was kann weg? Was ist falsch und fühlt sich auch so an? Selbstermächtigung und das Bleiben in der Liebe und Eigenverantwortung kann uns allen Anker und Wegweiser sein.

Foto/Text: Aline Kuley
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