Neue Wege wagen

Endlich habe ich es geschafft, mich hier bei liebevoll.jetzt anzumelden! Ich freue mich deshalb, weil mich Gerald Hüther bzw. seine Bücher jetzt schon einige Jahre begleiten und inspirieren. Auf meinem „alten“ Blog (bis April 2021) hatte ich im Zuge meiner Reise rund um die Mandalastruktur auch Bücher von ihm vorgestellt, die mich bei der Loslösung von alten Glaubensmustern unterstützten. In den letzten zwei Jahren habe ich dann viele Interviews und Vorträge angehört, während ich Stoff zuschnitt oder andere Arbeiten machte, bei denen man gut zuhören kann.
Besonders beeindruckend war für mich die Formulierung, dass man innere Bilder oder Glaubenssätze dann verändern kann, wenn einem etwas „unter die Haut“ geht. Was kann einem mehr unter die Haut gehen, als einen Menschen kennenzulernen, der in sinnlicher Hinsicht ganz anders tickt als man selbst? Ich habe es als Chance genutzt, mich auf Themen einzulassen, die familiär durch feste Vorstellungen definiert und begrenzt waren. Ich kann ganz eindringlich spüren, wie sehr mich diese Muster und übernommenen inneren Bilder einschränken, mich von meiner ursprünglichen Lebendigkeit absperren. Seit Beginn dieses Weges ist jede Menge passiert, viele Höhen und Tiefen, emotionale Achterbahnfahrten – und da bin ich auch noch nicht durch. Aber ich habe endlich gewagt, mich aus meinem „zu Tode sicheren Leben“ selbst herauszukicken und eine große Veränderung in Angriff zu nehmen. Ich wollte sie immer, aber die inneren Stimmen und „Warnbilder“ haben mich lange zurückgehalten. Für dieses Jahr stehen sie nun an, die lang herbeigesehnten Veränderungen.
Die eigentliche Erfahrung, die ich hier teilen möchte, ist: Die Ängste waren am schlimmsten, als ich über den Schritt nur theoretisch nachgrübelte. Seit dem Moment, als ich den Sprung gewagt hatte – das war als allererstes die Kündigung eines unbefristeten (und mittlerweile unkündbaren) Arbeitsverhältnisses –, befinde ich mich in einer anderen Lage. Ich habe mich selbst ins Handeln gebracht und gehe jetzt einen Schritt nach dem anderen. Die Ängste kommen manchmal nachts, aber tagsüber sehe ich vor allem die Möglichkeiten und den ausgedehnten Raum, der vor mir liegt. Mit fast jedem meiner Schritte kommen kleine Erfolgserlebnisse. Und ich verstehe und erfahre am eigenen Leib, was es heißt, aus inkohärenten Zuständen wieder kohärente zu machen. Mit jeder Aufgabe, die ich bewältige, kommt mehr Selbstvertrauen und Stärke, was ich eigentlich alles kann.
Ich kann nicht leugnen, dass mich zwischendurch auch wieder Selbstzweifel, der innere Kritiker und Weltuntergangsgefühle (persönliche wie gesellschaftliche) überfallen. Aber alles in allem fühle ich mich lebendiger und stärker, indem ich mich nicht von Sicherheitsdenken und etablierten gesellschaftlichen Anschauungen leiten lasse. Mein Maßstab ist eher, ob ich als Kind die erwachsene Person, die ich jetzt bin, gemocht hätte.
Für mich steht fest: „Gestalter seines Lebens zu sein“ ist nicht nur eine Phrase, sondern ein Ausdruck, wie er gehaltvoller nicht sein könnte.
Danke, du hast einen tollen Blog. Liebe Grüße und bleib auf diesem wunderschönen Weg. Simone
Liebe Simone, vielen Dank!
Herzliche Grüße zurück, Kristina