Was liegt uns wirklich am Herzen?

Es gibt Dinge, die uns umtreiben oder antreiben. Anderes tun wir aus Notwendigkeit oder Ruhelosigkeit, manches aus Anstand oder Gewohnheit. Was aber treibt uns wirklich an – weil es uns so richtig am Herzen liegt?

Gerald Hüther spricht in diesem sehr persönlichen und berührenden Video genau darüber: Was treibt ihn in seinem Leben an? Weshalb tut er all das, was er tut? Die Vielfalt des Lebendigen zu lieben, sich daran zu erfreuen, sie zu schützen und zu erhalten ist das, was ihm seit Kindesbeinen an am Herzen liegt – deshalb wurde er Biologe. Weshalb die Menschen drauf und dran sind in wenigen Jahrzehnten diese Vielfalt zu zerstören, das wollte er verstehen – und wurde Hirnforscher. Und weil das Zerschneiden von Hirnen auch nicht dazu führte, die Vielfalt der Natur zu erhalten und die Menschen zur Vernunft zu bringen – wurde er Aufklärer.

Quelle: Youtube UTOPICS #021

«Wie ist das bei mir?», habe ich mich nach dem Anschauen des Videos gefragt? Nein, zur Vielfalt der Natur hatte ich als Kind nicht allzu großen Zugang. Da war einfach niemand, der mir gezeigt hatte, was es da alles zu sehen und entdecken gibt.

Mich lebendig fühlen, mich bewegen und mich berühren und bewegen lassen, dieses intensive Fühlen in mir drin, das mochte ich schon immer sehr. Das habe ich auch schon immer gesucht im Zusammensein mit anderen Menschen. Besonders habe ich die Lebendigkeit und Lebensfreude im Zusammensein mit Kindern gemocht – darum wurde ich wohl Lehrer. In der Musik habe ich dieselbe Lebendigkeit entdeckt, die ich in der Vielfalt des Ausdrucks aller lebendigen Menschen gespürt hatte. So habe ich seit Kind an eine tiefe Liebe zur Musik entwickelt und unendlich viele Stunden am Klavier und später mit meinem Schülern mit der Gitarre singend verbracht.

Die Lebendigkeit und Lebensfreude selber zu leben, sie mit anderen Menschen zu teilen und Kinder davor zu schützen, dass sie ihnen genommen wird – das ist mein Herzensanliegen. So hatte ich meine eigene Schule gegründet, eine Initiative für Potenzialentfaltung an Schule ins Leben gerufen, so wie Bücher über kindgerechtes Lernen geschrieben und wie es gelingen könnte, dass Menschen gemeinsam über sich hinauswachsen.

Was ist dein Herzensanliegen? Was treibt dich in deinem Leben an?

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Antworten

  1. Ihr Lieben, ich bin zufällig auf den Schriftsteller Sergio Bambaren gekommen und soeben habe ich das Buch “Der träumende Delphin” gehört. Ich wollte das mit Euch teilen, denn diese Geschichte passt zu liebevoll jetzt unheimlich gut, so finde ich und was liegt uns auf dem Herzen, vielleicht genau diese Geschichte mit dem Träumen. Wieder beginnen zu Träumen, das wäre doch schon ein guter Anfang.
    Habt einen schönen Tag!
    Herzliche Grüße Birgit

  2. Panta rhei – Alles fließt. Es ist ein schönes Gefühl, wenn aus der eigenen Mitte signalisiert wird, dass Alles im Fluss. Dieses Gefühl stellt sich in mir immer dann ein, wenn Gedanken und Handlungen mir stimmig erscheinen. Dabei hat mir immer geholfen, auf mein Herz zu hören – “Herz-Entscheidungen” zu treffen und in der “Sprache des Herzens” zu kommunizieren. Dabei hat mir die Poesie immer hilfreich zur Seite gestanden. Die Poesie ist wie eine Zauberin – sie hat mich dazu angehalten, mit Worten Bilder zu malen und den Mut aufzubringen, die entstandenen Botschaften “in die Welt hinaus zu senden”. So hat sich ein Teil meiner vor Jahren in mir entstandenen “Vision” in die Wirklichkeit hinein “manifestiert”: ich wollte immer Lehrer, Heiler und “Barde” sein und in diesem Sinne in meinem Alltag und meinem Umfeld wirk-sam zu werden. Wie mit einem “roten Faden” hat mich das zum pädagogischen Mitarbeiter und später zum Altenpfleger mit therapeutischem Schwerpunkt geführt. Menschliche Nähe mit vielen Gesprächen – auch am Telefon – waren mir wichtig. Dabei habe ich erfahren, dass es in der Kommunikation nicht selten zu Missverständnissen und Widersprüchen kam. Das Zuhören und das Verstehen “auf der Sachebene” bereitete Vielen so manches Problem. Ich habe versucht, am Ende meines Berufslebens Menschen zum Zusammenwirken in kleinen Gruppen zu bewegen. Ich habe viele Ent-Täuschungen erlebt und nach Antworten und Lösungen gesucht. So bin ich über die vielen Vorträge von Gerald Hüther und seine Bücher schließlich bei “liebevoll. jetzt” angekommen. Hier erhoffte ich meinen “jüngsten Traum” – eine Gruppe “Träumer, Barden, Herz-Poeten” ins Leben zu rufen. Als die Zustimmung dafür kam, war das ein herzbewegender Motivations-Schub. Nach kurzer Zeit meldeten sich erste Interessenten . Wir haben uns schritt für schritt einander genähert und es haben sich – wie kleine Blüten – erste Bindungen herausgebildet. – Jetzt kam es zu einem “Bruch” : mit dem Umzug auf die “neue Plattform” schien sich Erreichtes aufzulösen….. Inzwischen habe ich von 3 Teilnehmern die Bitte nahegelegt bekommen, diesen “Herzpoeten-Raum” neu zu beleben.
    Panta rhei – ich kann die Überlegungen , die jetzt in die Diskussion eingebracht werden, nachvollziehen – aber soll das zum Preis der Aufgabe bisher Erreichtem geschehen??? Wie kann es weiter gehen? Ich glaube, im Sinne von Kirsten , Johannes und Birgit zu fragen, wie die “Herz-Poeten” “überleben” können.

    1. Sorry, ich habe noch einen kleinen Nachtrag zu meinem Kommentar: Ich möchte nicht die KARIN vergessen aus der Gruppe “Herz-Poeten”. Auch sie hatte sich an mich gewandt mit der Bitte, das Erreichte und die Kontakte aufrecht zu erhalten.
      Alles Liebe.
      Roland Wicht